Zugübung Löschzug 3

Zugübung Löschzug 3

Der dicht aufsteigende Rauch ist schon kilometerweit zu sehen. Ursache ist ein brennendes Stoppelfeld am Ortsausgang Kneblinghausens. Die zur Hilfe gerufene Feuerwehr kümmert sich jedoch nicht sofort um den Flächenbrand. Priorität hat eine junge Frau, die mit ihrem Pkw, unaufmerksam durch das Feuer, gegen eine Landmaschine gefahren ist, in ihrem Fahrzeug eingeklemmt wurde. Trotzdem ist die junge Frau guter Dinge, schließlich handelt es sich nur um eine Übung des Löschzuges 3 der Freiwilligen Feuerwehr.

„Personen, die verletzt aufgefunden werden, sollen betreut werden“, erläutert Andreas Schrewe. Daher verschaffen sich die Wehrleute zunächst Zugang in das Auto, um der eingeklemmten Frau zu helfen. „Es ist für die Leute im Auto wichtig, dass sie haargenau wissen, was außen passiert.“ Eventuell stünden die eingeklemmten Personen auch unter Schock. „Das ist ja keine Situation, die einem täglich passiert“, so Schrewe. Als die Kallenhardter Einheit mit den hydraulischen Rettungssatz eintrifft, kann die junge Frau befreit werden: Die Frontscheibe wird ausgesägt, das Autodach entfernt.

Erst in der ver­gan­ge­nen Woche war es zu einem rea­len Flä­chen­brand auf einem Stop­pel­feld bei Kal­len­hardt ge­kom­men.

Inzwischen auf dem Stoppelfeld: Hier geht es darum, die Ausbreitung des brennenden Strohs möglichst gering zu halten. „Was brennt, ist eh verloren. Daher geht es darum, das Feuer möglichst einzudämmen und ein Übergreifen auf Gebäude zu verhindern“, erklärt Löschzugführer Rolf Langer. Schließlich steht in direkter Nachbarschaft zum brennenden Stoppelfeld eine Scheune.

Derweil versuchen die Wehrleute, das Feuer mit Hilfe von Feuerklatschen zu ersticken. Eine schweißtreibende Arbeit, immer wieder lodern Glutnester auf. „Das ist ein guter Lerneffekt mit der Feuerklatsche anstatt mit Wasser zu arbeiten“, erläutert Rolf Langer. „So ein realistisches Feuer hat man nicht oft bei einer Übung.“

Löschfahrzeug mit Frontsprühdrüsen im Einsatz Alle Gerätschaften parat: Die Löschgruppen aus Meiste, Kneblinghausen und Kallenhardt verbessern bei der Übung ihre Zusammenarbeit.

Inzwischen ist das TLF 3000 – ein Tanklöschfahrzeug – im Einsatz. Der mit Frontsprühdrüsen ausgestattete Wagen fährt außen um das Feuer herum, befeuchtet die noch nicht brennenden Stoppeln. „Das Fahrzeug kann man gut für Flächenbrände nutzen. So wird dafür gesorgt, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreitet“, erklärt Schrewe.

Anschließend laufen zwei Feuerwehrmänner neben dem Fahrzeug her, löschen das Feuer mit Hilfe eines Schlauchs. „Mit wenig Wasser“, betont Langer.

Bei einem echten Einsatz wäre trotzdem wahrscheinlich nicht nur dieses eine TLF vor Ort. Entweder würde nachalarmiert, um mehrere Wasser führende Fahrzeuge im Einsatz zu haben oder es würde eine Leitung gelegt – in diesem Fall von der Schützenhalle Kneblinghausen, wo sich der nächste Hydrant befindet, bis zum brennenden Stoppelfeld.

2017 09 06 Zuguebung 2

 

Quelle: Westfalenpst / Tanja Frohne

Fotos: Feuerwehr

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